Mittwoch, 19. September 2012

"DAS KANN ICH NICHT!" - gibt es nicht und ist Blödsinn!



Oft sagen wir ja Sätze wie

"Das kann ich nicht!",
"Das schaffe ich nicht!"
oder "So bin ich einfach nicht!".

Zum Beispiel vor neuen Herausforderungen. Oder in Situationen, in denen wir uns unwohl fühlen. Auch wenn wir in einem Thema gründlich umdenken müssen.

Klar, warum: Es erscheint bequemer, zunächst nein zu sagen, ja den offensiven Umgang mit einem Stolperstein gar erst mal apodiktisch abzulehnen, bevor wir Gefahr laufen, uns aus unserer Komfortzone herauszubewegen. Das wäre schließlich anstrengend.
Obwohl das eigentlich Blödsinn ist ...

Verhalten oder Eigenschaft?

Warum? Nun, der vermeintliche Haken ist meist leicht zu beseitigen! Er liegt nämlich weit weniger im Überwinden irgendeiner Grenze als vielmehr in einer klitzekleinen Formulierung:

Wenn wir etwas

"nicht können",
"nicht schaffen",
"nicht sind"

schaffen wir absolute Aussagen. Wir zementieren unser Unvermögen, wir lassen es in uns als Personen diffundieren. Wir werden zu Menschen, die etwas "nicht können", "nicht schaffen", "nicht sind" – und scheitern dann natürlich.

Denn weil wir tun, was wir sind, tun wir auch nicht, was wir nicht sind: Wir sind einfach keine, die etwas schaffen oder können – also lassen wir es lieber gleich sein mit der Fortbildung, dem Streben nach einer glücklichen Beziehung, der gesunden Lebensweise. All das sind wir schließlich nicht ...

Der eigentliche Haken besteht also darin, dass wir ein Verhalten, welches wir jederzeit ändern können, zu einer Eigenschaft machen. Und Eigenschaften lassen sich eben nicht verändern: Ein Haus ist fünfstöckig, eine Kobra ist giftig, wir sind "Das kann ich nicht!"-Typen. Basta. Und verdammt blöd ...

Eine Frage der Formulierung

Dabei lassen sich Eigenschaften durch eine minimal veränderte Formulierung wieder in Verhaltensweisen umetikettieren – und schwupps: So manche Hürde verschwindet einfach!

Der Trick besteht darin, den zeitlichen Betrachtungsrahmen zu verändern und die tatsächliche Handlung in den Vordergrund zu stellen, anstatt daraus eine allumfassende Gültigkeit abzuleiten. Also zu sagen:

"Beim letzten Mal habe ich XY nicht gekonnt!"
"In der Vergangenheit habe ich XY nicht geschafft!"
"Bislang war ich noch nicht so, ..."

ABER:

"Ab sofort lerne ich es!"
"In Zukunft schaffe ich es dann vielleicht!"
und "Ich bin in der Lage, mein Verhalten und dadurch mich selbst zu verändern!"

Merken Sie, wie eine kleine Variation der Formulierung die Schwere nimmt und Absolutheit entzieht? Und ob Sie etwas tun können!

Na? Mit welchen kleinen Umformuliereungen können Sie sich ab sofort einen Gefallen tun? Hier ein paar Ideen:

"In letzter Zeit habe ich keinen Sport gemacht." (Anstatt: "Ich bin unsportlich.")
"Bislang war mein Respekt zu groß." (Statt: "Ich bin ein Schisser.)
"Ich habe mich oft unverhältnismäßig aufgeregt." (Anstatt: "Ich werde immer cholerisch.")
"Bislang habe ich geraucht." (Anstatt: "Ich bin Raucher/in.")
"Ich suche noch nach einer passenden Struktur." (Statt: "Ich bin chaotisch.")
"Früher hatte ich Schwierigkeiten beim Lernen." (Anstatt: "Ich hasse Fortbildungen.")
"In der Vergangenheit habe ich meine Träume oft verdrängt." (Statt: "Ich mache nie, was ich wirklich will.")
...


Mit den besten Wünschen!

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